Ein erfolgreiches Experiment, das uns beide total begeistert hat:
Normalerweise komme ich mit meinen Farben zu J. nach Hause und dann malt er dort an der Wand oder ergänzt alte Zeichnungen mit Farben. J. hat seit 6 Jahren Demenz, aber seine Orientierung ist noch ziemlich gut. Früher ist er sehr viel Fahrrad gefahren. Das macht er auch heute noch - und findet immer wieder nach Hause zurück.
Immer wieder kam während unserer Malstunden das Gespräch auf mein Atelier, da er sehr gerne dort wieder malen würde. Wir sind also einmal gemeinsam mit dem Fahrrad den Weg von ihm zu mir gefahren. Der Weg ist leicht zu merken, da er über eine Brücke führt und dann wieder am Rhein entlang. Nur danach bedarf es einiger markanter Punkte, um zum Atelier zu kommen.
Dies hat J. also am Donnerstag ausprobiert! Handy mit meiner Nummer in der Tasche. Alles funktionierte tadellos, nur die eine Abzweigung beim Magdalenenkreuz war verwirrend. Ich habe ihn dann dort abgeholt. Wir waren beide völlig begeistert, dass es funktioniert hat.
Im Atelier haben wir zum Ankommen einen Schluck Tee getrunken und dann ging es ans Malen. J. tauchte ab in die Farben. Diesmal wuchs die Anzahl der gewählten Farben auf 5. Es ging um Formen und Verbindungen. Brücken schaffen zwischen zwei Wesen, einem Mann und einer Frau. Schnell war die Zeit vorbei.
Ich habe J. zur Unterführung gebracht und von da fuhr er alleine wieder nach Hause!
Es war einfach ganz große Klasse und ist die Chance, sich einen selbständigen Bereich zu erhalten. Es motiviert und baut auf. Hut ab, J., dass du auch den Mut dazu aufgebracht hast!
Ich freue mich auf unsere nächste Maleinheit im farbennest.
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